BRANDENBURGISCHE SCHLÖSSER GmbH
Gemeinnützige Betriebsgesellschaft

Denkmalliebhaber übernehmen Schloss Diedersdorf

Bonn, den 5. Juli 2021/tkm

Denkmalliebhaber übernehmen Schloss Diedersdorf

Brandenburgische Schlösser gGmbH übergibt erneut eines ihrer Anwesen in gute Hände

Schloss Diedersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland wurde nach einem Bewerberverfahren an zwei Brüder übergeben, die sich Haus und Gegend verbunden fühlen. Die beiden Gesellschafter der Brandenburgischen Schlösser GmbH (BSG) – die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und das Land Brandenburg – teilen mit, dass Schloss und Park von zwei Nachkommen der ehemaligen Eigentümer erworben wurden. Das Gebäude wird weiterhin gewerblich genutzt. Die derzeitigen Mietverträge wurden übernommen. „So kann die Einbettung des Gutshauses, wie wir es in der Familie nannten, in Region und Nachbarschaft fortbestehen“, freuen sich die Erwerber. Wie Dr. Steffen Skudelny, Vorstand des BSG-Mehrheitsgesellschafters Deutsche Stiftung Denkmalschutz, mitteilte, konnten die neuen Eigentümer den Aufsichtsrat der BSG mit ihrem denkmalpflegerischen Konzept, der nachgewiesenen Sicherstellung des Bauunterhalts sowie der Zusicherung der öffentlichen Zugänglichkeit der Parkanlage überzeugen: „Damit ist das Schloss langfristig und nachhaltig gesichert.“

Brandenburg hat einen beeindruckenden Bestand historischer Schlösser und Gutshäuser, so Kulturministerin Dr. Manja Schüle für den Gesellschafter Land Brandenburg. „Dafür steht auch das Schloss Diedersdorf aus dem 18. Jahrhundert. Ich freue mich, dass der Käufer ein Nachkomme der Familie ist, die das Gutshaus bereits im 19. Jahrhundert erworben hatte – damit gibt es eine familiäre Kontinuität in der Übernahme der Verantwortung für Schloss und Park“, so Ministerin Schüle. „Dank des Engagements der BSG und der DSD konnten Diedersdorf und weitere bedeutsame Schlösser gesichert und teils aufwendig und denkmalgerecht saniert werden. Die meisten dieser Schloss- und Parkanlagen haben sich inzwischen zu Schmuckstücken entwickelt. Mit dem Verkauf beleben wir nicht nur die Orte, sondern sichern dieses bedeutende kulturelle Erbe auch langfristig.“

Der preußische Kriegsrat von Kunow ließ das Herrenhaus Mitte des 18. Jahrhunderts erbauen. Ein kreuzgewölbter Kellerraum und der unregelmäßige, recht grobe Mauerwerksverband deuten jedoch auf einen Vorgängerbau hin. Im Wesentlichen wurde das heutige Erscheinungsbild im Stil des Klassizismus um 1800 geschaffen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Haus durch die Neugestaltung der Außentreppe zum Eingang und den Anbau eines auffälligen Eingangsportals – beides im neobarockem Stil – aus damaliger Perspektive – aufgewertet. Der Park stammt aus der Zeit um 1900.

Die Sicherung von Schloss Diedersdorf wurde von der Brandenburgischen Schlösser GmbH seit 1994 unterstützt, die es bis 2012 grundlegend sanierte. Mehr als ein Dutzend Schlösser und Herrenhäuser, fast ebenso viele Parkanlagen und viele denkmalgeschützte Nebengebäude, konnte die BSG seit ihrer Gründung 1993 retten. Alle Objekte waren akut vom Verfall bedroht, und es wurden Wege gesucht, diese Kulturschätze für die Nachwelt zu sichern. Dank der beiden Gesellschafter, dem Land Brandenburg und der privatrechtlichen Deutschen Stiftung Denkmalschutz, konnten alle übernommenen Objekte nicht nur gesichert, sondern die meisten vollständig restauriert und in eine nachhaltige Nutzung gebracht werden. Über viele Jahre wurden hierzu erhebliche finanzielle Mittel, großes Engagement und umfassende Fachkenntnisse investiert. Damit ist ein ganz wesentlicher Punkt erreicht, der Leben in die historischen Gemäuer bringt, die nun in enger Abstimmung mit allen Beteiligten wie den Kommunen sowie unter Wahrung der Rechte aller Pächter schrittweise „in die Selbständigkeit entlassen“ werden können.

Seit dem vorvergangenen Jahr wurden aus dem Bestand der BSG neben Schloss Diedersdorf auch das Herrenhaus Dahlwitz (Landkreis Märkisch-Oderland) sowie die Schlösser Reichenow (Landkreis Märkisch-Oderland), Groß Rietz (Landkreis Oder-Spree) und Steinhöfel (Landkreis Oder-Spree) verkauft.

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